risiko-jobwechsel

5 typische Fehler beim Jobwechsel

Vielleicht spielst du hin und wieder mit dem Gedanken, dich woanders zu bewerben. Vielleicht ist deine Meinung dazu aber auch sehr sprunghaft: während du an einem Tag überzeugt bist, dir was Neues zu suchen, denkst du dir am nächsten Tag dann doch „Soll ich wirklich Risiko eingehen, dass es woanders vielleicht sogar noch schlimmer ist? Nee!!“

Denn ja, natürlich kann das passieren und jeder kennt wahrscheinlich irgendwen, der gekündigt hat, etwas Neues begonnen hat und es dann doch bereut hat.

Fakt ist: Dieses Risiko wird auch immer da sein.

Aber: man kann es stark minimieren.

Indem man bestimmte Fehler vermeidet, bevor man seine Kündigung abgibt. Und diese Fehler solltest du natürlich kennen. Daher werde ich dir hier 5 typische Fehler zeigen, die beim Jobwechsel passieren können. Schon ein einziger dieser Fehler kann dazu führen, dass du schnell wieder unzufrieden im Job bist und deine Entscheidung bereust. Schau sie dir genau und – ich zeige dir natürlich auch, was du tun kannst, um sie zu vermeiden, logo!

Fehler 1: "Hauptsache weg" - Motivation beim Jobwechsel

Ein sehr häufiger Fehler, der begangen wird, ist die typische Weg-von-Motivation. Das kennst du vielleicht auch: du bist unzufrieden mit bestimmten Aspekten deines Jobs, manchmal sogar verzweifelt mit der Gesamtsituation und willst einfach nur weg. Heißt dann oftmals aber auch: wohin es gehen soll, ist gar nicht wirklich klar.

Das ist zum einen für dich selbst schwierig, denn wonach sollst du deine Suche ausrichten? Wie kannst du eine fundierte Entscheidung treffen? Woher willst du wissen, dass es im neuen Job dann nicht wieder ähnlich ist?

Zum anderen wird dir das spätestens im Vorstellungsgespräch auf die Füße fallen, wenn du etwas dazu sagen sollst, warum du wechseln möchtest. Denn, das weißt du ja: sich negativ über den alten Job, den alten Arbeitgeber zu äußern – das geht natürlich nicht (und ja, manchmal ist das gar nicht so einfach).

Was also tun? Versuche herauszuarbeiten, was du dir von deinem nächsten Arbeitgeber, von deiner nächsten Joboption tatsächlich erhoffst. Was dich motivieren würde, dort zu arbeiten. So kommst du zum wichtigen Ergebnis, dass du deine „Hin-zu“-Motivation gefunden hast.

Fehler 2: Lebenslauf überbewerten und dich ausschließlich an Status-Kriterien orientieren

Ein Karrieresprung, eine „höhere“ Position, mehr Geld, mehr Verantwortung, vielleicht ein Firmenwagen – das kann schon ganz schön verlockend sein. Insbesondere in unserer Gesellschaft, in der derartige Statussymbole nach wie vor auch viel mit einem unserer grundlegenden Bedürfnisse zu tun haben: Anerkennung und Zugehörigkeit. 

Doch hier sollten wir aufpassen, dass diese Kriterien nicht alle anderen Kriterien überlagern. Denn die können ja durchaus einen deutlich größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden und damit unser Leben haben, als Geld und Status.

Daher: beleuchte alle Aspekte, die für dich wichtig sind und schau dann, ob das Gesamtpaket stimmt. Und wenn viele wichtige Aspekte erfüllt sind und dann noch das Gehalt verlockend ist – umso besser!

Fehler 3: keine Klarheit haben, was du eigentlich für den "Traumjob" brauchst

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was sie wirklich brauchen, damit sich die Arbeit für sie gut anfühlt. Dabei sollte klar sein, dass „Traumjob“ nicht bedeutet, dass alles super ist (daher mag ich den Begriff auch nicht wirklich). Denn natürlich wird es in jedem Job Aspekte geben, die du nicht magst und die dich stören. Diese sollten jedoch keinen zu großen Teil ausmachen.

Weißt du jedoch selbst nicht, was du wirklich brauchst, ist die Suche nach einem neuen Job auch irgendwie „ziellos“. Doch nicht nur das. Auch die Unsicherheit, den Schritt wirklich zu gehen, ist einfach groß.

Dass wirkliche Klarheit so häufig fehlt – das ist nicht weiter verwunderlich, da es dafür Zeit und Muße für eine ausführliche Reflexion braucht. Aus jahrelanger Erfahrung kann ich dir genau das aber nur ans Herz legen. Es lohnt sich. Denn wenn du Klarheit darüber hast, was du willst und brauchst, kannst du so viel leichter erkennen, ob ein Job dazu passt.

Heißt: die Zeit, die du einmal investierst, bekommst du hinten wieder raus. Warum? Ganz einfach: weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass du ohne Klarheit (wieder) in einem Job landest, der dich nicht zufrieden macht. Und du dich dann erneut nach etwas Neuem umschauen wirst. Oder aber unglücklich verharrst – was sicherlich für dich und möglicherweise deine Gesundheit nicht die beste Entscheidung ist.

Fehler 4: zu wenige relevante Fragen beim neuen Arbeitgeber stellen

Und damit kommen wir zum – wie ich finde – wichtigsten Punkt: wenn du Klarheit hast, was du willst und brauchst, dann kannst du genau das in einem Vorstellungsgespräch erfragen.

Ja, du weißt, dass du im Bewerbungsgespräch immer gut vorbereitet sein solltest auf die Frage am Schluss „Hast du noch Fragen an uns?“ – und du somit selbstverständlich immer Fragen hast, die du stellen kannst.

Aber sind wir mal ehrlich: wie viele davon (bzw. die Antworten darauf) bringen dich wirklich weiter? Helfen dir wirklich dabei, eine gute Entscheidung zu treffen? Zu häufig habe ich Standardfragen gehört, die einfach nur gestellt wurden, damit man halt ne Frage stellt.

Fakt ist: beeindrucken wirst du mit solchen Fragen wahrscheinlich die wenigsten. Und du hast davon auch nichts (und das ist ein nicht zu unterschätzender Punkt).

Daher: stelle gute Fragen. Gute Fragen sind die, die hilfreiche Antworten liefern. Antworten, mit denen du für dich weitermachen kannst bei deiner Entscheidungsfindung.

Und solche Fragen sind es dann auch, die auf der anderen Seite Eindruck hinterlassen. Win-win würde ich sagen.

Fehler 5: das eigene Bauchgefühl beim Entscheiden ignorieren

„Ich hatte schon so ein ungutes Gefühl, aber es haben einfach alle Argumente dafür gesprochen“ – vielleicht kennst du das. Eigentlich hat einem der eigene Körper klare Signale gesendet, dass es wahrscheinlich keine gute Entscheidung wäre. Aber wie so oft: nur die Fakten zählen. Und wenn die FÜR etwas sprechen und man das Bauchgefühl nicht wirklich verbalisieren kann – tja, dann wird das oftmals einfach ignoriert.

Daher: nimm dein Bauchgefühl ernst und geh ihm auf die Spur. Denn es wird gute Gründe dafür geben. Prüfe, ob sich ein negatives Gefühl durch bestimmte Maßnahmen (z.B. weitere Informationen einholen) verringern lässt – oder auch nicht. Und dann triff eine Entscheidung, die sowohl dein Kopf als auch dein Bauch mitgeht.

Fazit

Wenn du vor der Entscheidung stehst, dir einen neuen Job zu suchen, nimm dir ausreichend Zeit. Du hast gesehen, dass eine gute Reflexion essenziell ist, um die genannten Fehler beim Jobwechsel zu vermeiden. Auch wenn sich das im ersten Moment aufwändig und zeitintensiv anhört (und ja, das ist es in der Tat ja auch), sparst du dir am Ende viel Zeit durch Fehlentscheidungen wieder ein.

Über mich

Anne Klien Coach berufliche Neuorientierung

Hallo, ich bin Anne, Psychologin und Coach.

Die Selbständigkeit war ehrlicherweise kein Weg, der mir auch nur ansatzweise in die Wiege gelegt wurde. Wäre ich also meinem Muster weiter gefolgt, so würde ich noch heute als halb-zufriedene Personalerin arbeiten. Dass ich trotz Sicherheitsbedürfnis und Zweifeln komplett neue Wege gegangen bin, hilft mir, deinen Struggle im Veränderungsprozess zu verstehen und GLEICHZEITIG dafür zu sorgen, dass du losgehst. Weil ich weiß: nur durchs Losgehen finden wir unser Ziel. Und nur durchs Losgehen wachsen wir.

Beim Losgehen möchte ich dich begleiten: durch den Blog und meine Coaching-Angebote.

Neueste Beiträge

schulnoten-bedeutung-berufsleben

Schulnoten und die Bedeutung für unser Berufsleben

Die Sommerferien stehen vor der Tür und das heißt auch: Zeugniszeit. Ob du nun selbst Kinder hast oder nicht – sicherlich erinnerst du dich noch gut an diese Zeit, in der du gespannt, aufgeregt, vielleicht freudig, vielleicht aber auch ängstlich und unsicher deinem Zeugnis entgegengeblickt hast.   Ich nehme es

angst-vor-veraenderung

Berufliche Veränderung: so bekommst du sie hin – trotz Angst

Sobald du an eine berufliche Veränderung denkst, wird die Angst groß – mindestens genauso groß ist aber auch deine Sehnsucht nach etwas Neuem. Einer positiven Veränderung. Diese innere Zerrissenheit treibt dich um und raubt dir Energie. Und vielleicht auch den Schlaf… Ich bin von Grund auf ein sicherheitsliebender Mensch. Fing

Share: